Alt vs. Neu – im Gespräch mit Harald Pflitsch

Share
Harald Pflitsch
Harald Pflitsch

Hückeswagen| Was ist dran an den Befürchtungen einer städtebaulichen Fehlentwicklung durch die „Pflitsch Expansion“, wie Norbert Bangert sie in seinem Artikel beschreibt ?
Oder an der optischen Veränderung durch den Abriß vorerst zweier Gebäude an der Rader Straße in meinem Artikel vom 17.3.15 ?
Im heutigen Gespräch mit dem Geschäftsführer der Pflitsch GmbH & Co.KG, Herrn Harald Pflitsch (Foto li.), bestätigten sich diese Befürchtungen nicht.
Zuerst erhielt ich einen sehr interessanten Einblick in die Produktionsabläufe und zu den sehr vielfältigen Artikeln.Diese enorme Anzahl an unterschiedlichsten Artikeln ist schon sehr beeindruckend.

Abriss
Abriß Rader Straße 5/7

Dazu bedarf es natürlich einer entsprechenden Anzahl an Mitarbeitern, womit wir auch gleich beim Thema wären. Sicher entsteht durch den Abriß der alten Wohngebäude eine Lücke. Diese Fläche wird aber lt. H. Pflitsch durch Parkplätze für die Belegschaft gefüllt. Wohlgemerkt ansprechend gestaltete Parkplätze, die dem bestehenden aufgeräumten Firmenstil entsprechen. Vorgesehen sind u. a. diverse Grünstreifen und Bäume an der Straße. Das ist zwar eine flächenmäßige Erweiterung, aber keine betriebliche Expansion. Eine solche ist ebenfalls in Planung, soll aber auf dem bereits bestehenden Firmengelände stattfinden. Z. B. werden zwei kleinere Werksgebäude abgerissen um einem modernen Hochregallager Platz zu machen. Lt. H. Pflitsch legen die Mitarbeiter rd. 11 km zurück um Positionen aus den tausenden Lagerplätzen zu kommissionieren. Das ist nicht nur beschwerlich sondern auch zeitraubend. Auch ist ein Rundbau als Schulungs- und Informationszentrum geplant, ebenfalls auf dem bestehenden Gelände. Durch diese Baumaßnahmen fallen Parkplätze weg, z. B. im Bereich des ehem. Böhl-Geländes. Das muß kompensiert werden. Pflitsch befindet sich auf einem sehr klar abgegrenzten Areal, das stets ein Industriestandort mit einst weiteren kleineren Betrieben / Werkstätten war. Es wurde somit lediglich die Aufteilung verändert aber keine neue Industrie im Stadtbereich geschaffen.
Alles in Allem stehen Veränderungen an, die aber wohl nicht als städtebauliche Fehlentwicklung bezeichnet werden können.
Zu diesem Thema sollte man sich erst einmal fragen, was denn überhaupt in dieser Stadt geplant ist. Wohnbebauung ok, aber welche? Es macht für die Stadtentwicklung absolut keinen Sinn, wenn weiter nur kleine Wohnungen oder gar Seniorenwohnungen gebaut werden. Wo sind die Wohnungen für Familien mit zwei oder drei Kindern? Da besteht absoluter Mangel. Das wird oft zum Ausschlußkriterium, wenn es darum geht, seinen Wohnsitz nach Hückeswagen zu verlegen. Kinder sind der Grundstein einer Gesellshaft – hier ist Handlungsbedarf. Aber nicht im Stil von „Plattenbauten“ der 1970er Jahre…

Schreibe einen Kommentar

Share
Share